„Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen.“ – Mark Twain
Nach einigen Jahren des Produzierens und Musizierens in der früheren Brutstätte meiner Band "Divus" habe ich mich entschlossen, den zwischenzeitlich ein wenig dunkel, verstaubt und unordentlich anmutenden Proberaum umzugestalten und anstelle dessen ein helles und freundliches Studio zu errichten. Mit jenem Entscheid ist die Grundlage für das heutige musikalische Bollwerk am Jurasüdfuss geschaffen worden: Zur Entwicklung und Vermarktung von hochexplosiven Audiomaterialien wurde die für audiophile Musik-Enthusiasten ge-schaffene Klangkaserne ins Leben gerufen. Damit sich zukünftige Musiktruppen auf dem heiss umkämpften Schlachtfeld des Musikbusiness behaupten können, hat sich verantwortlicher Schall- und Knallmeister entschlossen, bestehendes Recording-arsenal aufzurüsten und die Palette an analogen Mix- und Masteringwunderwaffen zu erweitern. Ebenso ist das Trainingsgelände resp. der Aufnahmeraum der musikalischen Ausbildungsstätte nach den Grundlagen der Raum-akustik und Schalloptimierung neu konzipiert und anschliessend umgebaut worden. Zudem soll mit der Schaffung heller und gemütlicher Räume das Wohlbefinden der zukünftig einquartierten "Heavymetal-Sturmtruppen" und angehenden "Fallschirm-Chartjäger" gesteigert werden. Eine grosse Herausforderung für den amtierenden Kasernenkommandanten Meroni, welcher trotz vielen Hürden und Schwierigkeiten keine Kosten und Mühen gescheut hat, seine Vision einer modernen und für die Musiklandschaft ernstzunehmenden Audio-Festung zu realisieren. Mit Hilfe seiner treuen, disziplinierten und überaus fleissigen Truppe, ist es ihm schlussendlich gelungen, diesen lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Schauen wir auf ein äusserst arbeitsintensives Jahr 2019 zurück und betrachten wir gemeinsam die einzelnen Arbeitsschritte, welche zur Erstellung der heutigen Räumlichkeiten notwendig gewesen sind.
Situationserfassung vor der Neugestaltung
Was unzählige Jahre für eine junge, euophorische und spielwütige Prog-Metal-Band bestens funktioniert hat, genügt nicht den Ansprüchen einer hochwertigen Audio-Schaltzentrale wie der der Klangkaserne. Das alte, frei zusammengewürfelte Mobiliar, die suboptimal angebrachte Schallabsorption und der hohe Frequenzen schluckende Teppich mussten einem neuen Raumkonzept weichen.
Beginn der Umbauarbeiten
Als erstes haben wir den alten Teppich mit einem neuen, stark reflektierenden Laminatboden aus dem Baumarkt ersetzt und die bestehende Schallabsorption ent-fernt. Bereits diese Massnahme hat dazu geführt, dass übliche Schallquellen wie Gitarre, Schlagzeug und Gesang im Raum bedeutend besser klingen. Auf der anderen Seite hat der Nachhall erwartungsgemäss deutlich zugenommen, welchen wir mittels ganzräumlich angebrachter Schallisolie-rung und Absorption eindämmen konnten.
Wandverkleidung
"Mmmmmh, riecht es hier fein nach Holz!". Diese Worte durfte ich mir nach Anbringung der sandgestrahlten OSB-Platten immer wieder von aussenstehende Personen anhören. Nebst den geschmacklichen Vorzügen macht der Raum nun auch optisch was her. Die warmen Holzplatten verleihen dem Studio eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre und können nach Belieben zu einem späteren Zeitpunkt auch noch umgestaltet oder mit anderen Materialien ergänzt werden. Das Arsenal an kreativen Ideen ist noch lange nicht ausgeschöpft!
Raumtrennung
Da die Umgestaltungsarbeiten bereits in vollem Gange sind, nehmen wir zur weiteren Optimierung der Klangkaserne eine Raumtrennung vor und schaffen die Möglichkeit, isoliert von den eigentlichen Schallquellen die aufgenommenen Signale abzuhören.
Abschlussarbeiten
Unzählige Kanthölzer, ein 2 Meter grosses Fenster sowie eine 12 cm dicke Dämmung formen das Fundament der neu erstellten Trennwand, welche wie die anderen Wände mit den passenden OSB-Platten verkleidet wird. Der Schutzwall der Kaserne strotzt jeglichen Druckwellen und schirmt neu die sensiblen Ohren des Klangmeisters vor den tosenden Gewittern der Rhythmusfraktion ab.
Damit die störenden Reflexionen von der tiefen Decke verringert werden können, haben wir diese ebenso mit einer aus Steinwolle bestehenden Schalldämmung verkleidet und mit einem weissen Maler-vlies überzogen. Mit dieser Vorkehrung ist es uns gelungen, einen hohen Raum zu simulieren und wiederum das klangliche Gesamtergebnis der Audiofestung zu verbessern. Ausserdem wird mit der weissen Farbe ein helles, freundliches Raumgefühl geschaffen. Die anschliessende Möblierung der Tonstätte ist uns vergleichsweise leicht gefallen und die einzelnen gebrauchten Einrichtungsgegenstände haben wir aus fast allen Ecken der Schweiz zusammengetragen. Das Resultat kann sich entsprechend sehen lassen und lässt die Vorfreude auf zukünftige Projekte und spannende Kollaborationen aufkommen! Gehen wir es an und lassen es gewaltig krachen!
Passend zur geografischen Lage nennen wir die neu geschaffene Kreativwerkstätte in Anlehnung an den regionalen Hausberg Weissenstein "Whitestone Studio". Die Tore der Klangkaserne können schon bald geöffnet und die ersten melodiösen Knallkörper abgefeuert werden!
Whitestone Studio
Nächste Schritte:
Der Kasernenbau ist mit der Fertigstellung des Whitestone Studio noch lange nicht abgeschlossen. Ein weiteres Studio in fremden Territorien ist in Planung und wird in einem anderen Blogeintrag genauer vorgestellt!
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